Sixt - Streiks bei Bahn und Luftverkehr sorgen bei Autovermieter für frischen Wind!

Liebe Trader,
die Lage an den internationalen Leitbörsen bleibt weiterhin schwierig. Neben Konjunktursorgen in Europa trüben vor allem schwächer als erwartete Daten zum Wirtschaftswachstum in China die Stimmung. Einige Werte können sich jedoch dem schwachen Marktumfeld weitestgehend entziehen. Ein Beispiel ist die Aktie von Sixt, wobei der Autovermieter aktuell von den Streiks bei der Deutschen Bahn und den Pilotenstreiks bei der Deutschen Lufthansa profitieren kann. Auch charttechnisch macht der Wert einen guten Eindruck und bietet interessante Chancen auf der Long-Seite!

Konjunktursorgen und schwache Quartalszahlen belasten - Sonderstorys gefragt
Konjunktursorgen in Europa und ein schwächer als erwartetes Wirtschaftswachstum in China machen den Börsianern derzeit schwer zu schaffen. Auch die enttäuschenden Geschäftszahlen einiger Schwergewichte wie Netflix, Google oder SAP zu Beginn der neuen Quartalszahlensaison belasten derzeit die Stimmung. Angesichts der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen scheint es fraglich, ob die zuletzt gesehene Zwischenerholung nach dem Abverkauf der vergangenen Wochen lange Bestand hat. Daher ist es sinnvoll, sich im derzeit schwierigen Marktumfeld auf interessante Storys zu konzentrieren, die von Sondersituationen profitieren können.

Sixt - Autovermieter profitiert von Streikwelle bei Bahn und Flugverkehr
Ein Wert, den man derzeit auf dem Schirm haben sollte, ist sicherlich die Aktie des Autovermieters Sixt. Aktuell profitiert der führende Autovermieter in Europa von einer bislang beispiellosen Streikwelle im deutschen Bahn- und Luftverkehr. Der vor einigen Wochen begonnene Streik der Lokführerer-Gewerkschaft GDL hat zu erheblichen Ausfällen bei Nahverkehrsverbindungen geführt. Ein ähnliches Bild ergibt sich durch die Streiks der Pilotengewerkschaft bei der Deutschen Lufthansa, wobei die Arbeitsniederlegungen der Piloten vor allem Kurzstreckenverbindungen innerhalb Deutschlands betrafen. Für Geschäftsreisende und Außendienstmitarbeiter bleibt in diesem Fall oft nur ein Mietwagen als Alternative, um geschäftliche Termine pünktlich wahrnehmen zu können. Da die Führungsspitzen der GDL und der Pilotenvereinigung Cockpit bei der Deutschen Lufthansa derzeit kaum Verhandlungsbereitschaft zeigen, ist für die kommenden Wochen von keiner nachhaltigen Entspannung an der Streikfront auszugehen. Dies verspricht gute Aussichten für  Sixt, der im Zuge der Streiks als Branchenprimus von der zu erwartenden deutlich anziehenden Nachfrage im Mietwagengeschäft profitieren sollte. Denn Sixt hat sich mit seinen Niederlassungen strategisch geschickt positioniert, und ist vor allem an Flughäfen und in der Nähe von großen Hauptbahnhöfen präsent. Daher ist Sixt bei Geschäftsreisenden, die von einer außerplanmäßigen Streichung ihrer Flug- oder Bahnverbindung betroffen sind, erste Wahl.  

Starke Halbjahreszahlen untermauern Geschäftsstrategie
Sixt hat sich in den vergangenen Jahren dank seiner langfristig ausgelegten Expansionspolitik zum führenden Autovermieter in Deutschland hochgearbeitet und gehört auch in Europa zu den Branchengrößen. Das in Pullach ansässige Unternehmen ist mittlerweile in mehr als 100 Ländern präsent und streckte 2011 auch seine Fühler über den "Großen Teich" aus. Ein Blick auf die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr zeigt, dass Sixt trotz des hohen Konkurrenzdrucks in der Lage ist, starke Ergebnisse einzufahren Bei einem Umsatzanstieg von 8,5 Prozent auf 760,2 Mio. Euro verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) im Vorjahresvergleich um 16,7 Prozent überproportional auf 67,5 Mio. Euro. Wesentlichen Anteil hatte vor allem das starke Kerngeschäft im Inland und in Europa, wobei man bei den Umsatzerlösen im Bereich Autovermietung ein Plus von insgesamt 9,8 Prozent vorzuweisen hatte. Auch beim zweiten Standbein von Sixt, dem Leasing-Segment, verzeichnete man ein solides Umsatzplus von 4,9 Prozent auf 204,9 Mio. Euro. Sehr erfreulich verlief für Sixt das Geschäft auf dem hart umkämpften US-Markt. Konkrete Umsatzzahlen nannte der Konzern zwar nicht, allerdings seien die Verluste für die Expansion auf dem US-Markt geringer als erwartet, wobei man für das Gesamtjahr 2014 von einem Umsatz im zweistelligen Millionenbereich ausgehe.

Neue Geschäftsfelder sorgen für Wachstum - Prognose lässt Spielraum nach oben
Neben der weiter fortschreitenden Expansion in den Kerngeschäftsfeldern ist der umtriebige Konzernchef Erich Sixt stets bemüht, neue Erlösquellen zu erschließen. So wurde gemeinsam mit dem deutschen Premium-Autobauer BMW das führende deutsche Car Sharing-Angebot "DriveNow" mit 300.000 registrierten Nutzern etabliert. Mit dem Prime-Chauffeurservice "My Driver" will Sixt sich außerdem bis 2020 einen bedeutenden Marktanteil von 10 Prozent im deutschen Taxi-Geschäft sichern, das Experten zufolge ein jährliches Umsatzvolumen von rund 3 Mrd. Euro aufweist. Alles in allem hat Sixt damit gute Aussichten, sein Umsatz- und Ergebniswachstum mittelfristig weiter auszubauen. Der Konzern selbst bleibt, was die eigenen Aussichten betrifft, allerdings eher bescheiden. So strebt Sixt für das Gesamtjahr einen leichten Anstieg beim operativen Umsatz an, während man beim Vorsteuergewinn ein "stabiles bis leicht steigendes" Ergebnis anpeilt. Allein die starke Entwicklung in den ersten sechs Monaten deutet daraufhin, dass sich diese Prognose als zu konservativ erweisen dürfte. Das unvorhergesehene Zusatzgeschäft, das dem Konzern im Zuge der Streikwelle im Bahn- und Flugverkehr beschert wird, sollte sich ebenfalls nachhaltig bei Umsatz und Ergebnis bemerkbar machen.

Sixt - Rebound voraus!
Die Stammaktie von Sixt befindet sich seit Mitte August in einem kurzfristigen Abwärtstrend. Nachdem sich der Wert im Bereich von 22 Euro stabilisiert hatte, drehte der Wert in den vergangenen Handelstagen nach oben. Nach kurzer Konsolidierung im Bereich der Marke von 24 Euro sehen wir hier gute Chancen auf der Long-Seite.

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!
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