Deutsche Lufthansa - Kranichlinie profitiert von Ölpreisverfall

Liebe Trader,
die Stimmung auf dem Parkett bleibt weiterhin angespannt. Der rapide Ölpreisverfall und der Absturz der russischen Leitwährung sorgen bei den Investoren für große Verunsicherungen. Nach den heftigen Kursabschlägen bieten sich bei Einzelwerten interessante Rebound-Chancen. Ein Kandidat ist die Aktie der Deutschen Lufthansa, zumal die führende europäische Airline vom weiter fallenden Ölpreis unmittelbar profitieren kann. Auch charttechnisch stehen die Chancen für eine Rebound-Bewegung nach den zuletzt gesehenen Abschlägen gut.

Marktumfeld bleibt schwierig - Drohende Russland-Pleite belastet die Märkte
Die Lage an den internationalen Aktienmärkten hat sich in den vergangenen Wochen merklich verschlechtert. Vor allem in Europa reagieren die Anleger verunsichert auf die sich weiter zuspitzende Lage in Russland. Denn der anhaltende Ölpreisverfall und die damit einhergehende Talfahrt der russischen Leitwährung lassen am Markt Befürchtungen über einen möglichen Staatsbankrott in Russland hochkochen. Dies hätte vor allem für die Euro-Zone erhebliche negative Auswirkungen. Daneben belasten Sorgen über eine möglicherweise früher als erwartete Zinswende in den USA für Sorgenfalten auf der Stirn vieler Anleger. Nach den zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten hatten sich einige hochrangige Mitglieder der US-Notenbank Fed für eine möglichst baldige Anhebung des US-Leitzinsniveaus ausgesprochen. Entsprechend verunsichert zeigten sich in den vergangenen Wochen die Märkte, was bei vielen Einzelwerten zu deutlichen Kursabschlägen geführt hatte. In derartigen Situationen gilt es, kühlen Kopf zu bewahren, denn bei panikartigen Abverkäufen bieten sich oft interessante Rebound-Chancen. Bei einer Stabilisierung des Gesamtmarktes winken hier - bei entsprechend erhöhtem Risiko - kurzfristig oft hohe Gewinne.

Deutsche Lufthansa - Negative Nachrichten eingepreist. Ölpreisverfall entlastet Kostenseite
Ein interessanter Kandidat für einen Rebound-Trade ist die Aktie der Deutschen Lufthansa. Die Aktie der Kranichlinie kam in den vergangenen Wochen im Zuge des Abverkaufs im DAX unter Druck und  korrigierte knapp 10 Prozent von ihrem Zwischenhoch bei 15 Euro. Dabei wurden die zuletzt wieder deutlich verbesserten Rahmenbedingungen für das operative Geschäft von den Markteilnehmern offensichtlich ausgeblendet. Vor allem spielt der führenden europäischen Fluglinie der Ölpreisverfall in die Hände, da Kerosin den mit Abstand größten Kostenblock einer Airline darstellt.  Nachdem die Deutsche Lufthansa zuletzt ihre Gewinnprognose für das laufende Fiskaljahr mit einem operativen Gewinn von 1 Mrd. Euro bestätigt hatte und für 2015 von einem höheren operativen Ergebnis ausgeht, dürften die Unsicherheiten bei der Aktie weitestgehend eingepreist sein. Entsprechend zeigten sich viele Analysten zuletzt optimistischer, was die weiteren Aussichten für die Aktie der Deutschen Lufthansa angeht. So stuften die Experten der Commerzbank die Aktie zuletzt von "Hold" auf "Buy" und revidierten das Kursziel von 12 auf 18 Euro deutlich nach oben.

Neue Konzernstrategie verspricht Wachstumschancen
Daneben ist die Aktie der Deutschen Lufthansa mittelfristig auch vor dem Hintergrund des vom Konzern-Management verabschiedeten Strategiewechsels interessant. Nachdem sich die Deutsche Lufthansa zu einer Revision der Prognose für das kommende Fiskaljahr 2015 genötigt sah und nun anstelle von 2 Mrd. Euro nur noch von einem bereinigten operativen Ergebnis deutlich oberhalb des Wertes von 2014 rund 1,3 Mrd. Euro ausgeht, leitete der Konzern eine Neuausrichtung des operativen Geschäfts ein. Kernpunkt dieser neuen Strategie ist neben der weiteren Fortsetzung des erfolgreich umgesetzten Sparkurses eine verstärkte Fokussierung auf das Billigflugsegment. Hier will die Deutsche Lufthansa ihr Engagement weiter verstärken und plant in diesem Zusammenhang weitere Billigflugangebote bei Kurz- Mittel- und Langstreckenverbindungen. Ein Blick auf die europäische Konkurrenz zeigt, dass sich gerade in diesem Wachstumssegment hohe Margen erzielen lassen, was sich mittelfristig positiv beim Konzernergebnis der Deutschen Lufthansa niederschlagen dürfte. Alles in allem spricht dies in Verbindung mit den deutlich gefallenen Ölpreisnotierungen für weiteres Aufwärtspotential bei der Deutschen Lufthansa, zumal die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,2 und einem KGV (15 (e)) von 7 alles andere als teuer erscheint.

Deutsche Lufthansa - Stabilisierung nach Abverkauf
Die Aktie konnte seit Mitte Oktober einen kurzfristigen Aufwärtstrend ausbilden und markierte zuletzt bei 14,90 Euro ein Zwischenhoch. Im Zuge der zuletzt gesehenen  Gesamtmarktkorrektur zeigte sich die Aktie der Kranichlinie deutlich schwächer und korrigierte zuletzt bis in den Bereich von 13,50 Euro. Hier konnte sich die Aktie wieder stabilisieren und drehte nach oben. Aktuell bietet der Wert interessante Chancen auf der Long-Seite, wobei man angesichts des schwachen Marktumfelds mit einer engen Risikotoleranz arbeiten sollte!

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade Positionen in den vorgestellten Aktien!
 
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