IBM: Das Comeback von Big Blue - 3 Gründe die dafür sprechen!

Liebe Trader,
ein interessanter Turnaround-Kandidat ist die Aktie des US.Technologiekonzerns IBM. Nachdem "Big Blue" in den vergangenen Jahren unter dem wachsenden Konkurrenzdruck im Kerngeschäft zu leiden hatte, deutet sich dank der Fokussierung auf neue Wachstumsfelder eine Trendwende im operativen Geschäft an. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie vor allem aufgrund der günstigen fundamentalen Kennzahlen und der hohen Dividendenrendite interessant. Charttechnisch hat die Aktie die Bodenbildung abgeschlossen und beeindruckte zuletzt mit relativer Stärke.


1. "Big Blue" überrascht mit starken Q1-Zahlen - Negativtrend gestoppt
Der US-Technologiekonzern International Business Machines (IBM) meldete sich Ende April mit überraschend starken Zahlen für das erste Quartal eindrucksvoll zurück. Zwar musste "Big Blue" im Auftaktquartal des neuen Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf 19,6 Mrd. USD hinnehmen. Ohne die Berücksichtigung von negativen Wechselkurseffekten und Unternehmensverkäufen lag der Umsatz auf Vorjahresniveau. Beim Nettoergebnis wurde ein leichter Rückgang auf 2,33 Mrd. USD bzw. 2,35 USD je Aktie ausgewiesen, nachdem man im Vorjahreszeitraum hier einen Nettogewinn von 2,38 Mrd. USD bzw. 2,30 USD je Aktie verbucht hatte. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft konnte jedoch mit 2,91 USD je Aktie die Konsenserwartungen von 2,81 USD je Aktie deutlich übertreffen. Das auf bereinigter Basis deutlich besser als erwarte ausgefallene Zahlenwerk kam für viele Analysten überraschend, zumal IBM in den vergangenen Jahren die Investoren mit eher durchwachsenen Ergebnissen enttäuscht hatte. Aufgrund seiner insgesamt verfehlten Konzernstrategie musste der einstige Technologie-Vorreiter im abgelaufenen Fiskaljahr einen Gewinnrückgang von 16,64 USD auf 15,77 USD je Aktie hinnehmen, was bei vielen Investoren Zweifel an der langfristigen Erfolgsstory von IBM aufkommen lies und die Aktie auf Talfahrt schickte.

2. Cloud-Segment als Wachstumstreiber - Internet of Things-Offensive verspricht Potential
Das auf der Ergebnisseite besser als erwartet ausgefallene Zahlenwerk für das erste Quartal beweist, dass IBM bei der seit Jahren andauernden Restrukturierung deutliche Fortschritte gemacht hat und vor einer Trendwende im operativen Geschäft steht. Neben Kostensenkungsmaßnahmen und dem Verkauf unprofitabler Geschäftsbereiche vor allem im Hardware-Segment zahlt sich die Fokussierung auf neue wachstumsstarke Geschäftsbereiche aus. Als besonders erfolgreich erwies sich im Auftaktquartal das Cloud-Segment, das mit einem massiven Umsatzanstieg von 75 Prozent auf 3,8 Mrd. USD aufwarten konnte. IBM hatte Ende vergangenen Jahres ein 3 Mrd. USD-schweres Investitionsprogramm angekündigt, das neben innovativen Cloud-as-a-Service-Angeboten auch den Aufbau von zwölf neuen Cloud-Rechenzentren beinhaltet, wobei die Zahl der Cloud-Zentren weltweit auf 40 ausgebaut werden soll. Aufgrund des massiven Anstiegs des weltweiten Datenvolumens steigt der Bedarf an Cloud-Speicherkapazitäten stetig an. IBM hat diesen Megatrend in den vergangenen Jahren zunächst unterschätzt, konnte zuletzt jedoch gegenüber Marktführern wie Amazon, Microsoft oder Google deutlich aufholen. Daneben profitiert IBM als weltweit führender Hersteller von leistungsfähigen Großrechnern ("Mainframes") und Storage-Lösungen vom Cloud-Boom, zumal der Aufbau neuer Cloud-Rechenzentren mit hohen Hardware-Investitionen verbunden ist. Entsprechend stark präsentierte sich der Umsatz im Hardware-Segment, der im Auftaktquartal auf bereinigter Basis um 30 Prozent auf 1,7 Mrd. USD verbessert werden konnte. Einen guten Eindruck macht auch die von IBM erst kürzlich angekündigte Offensive im Bereich "Internet of Things". In diesem Zusammenhang will IBM in den kommenden vier Jahren rund 3 Mrd. USD für den Aufbau einer Cloud-basierten Software-Plattform in die Hand nehmen, die zur Auswertung der durch die zunehmende Vernetzung verschiedener Geräte entstehenden riesigen Datenmengen verwendet werden kann. Auf Basis dieser Plattform will IBM unter anderem neue Analytik-Tools entwickeln, die sich zur Auswertung der entsprechenden Daten verwenden lassen, was vor allem bei der Optimierung von Produktionsprozessen und Funktionsabläufen in großen Unternehmen eine wichtige Rolle spielt. IBM adressiert damit einen der Megatrends der kommenden Jahre, zumal die Zahl der vernetzten Geräte in den kommenden Jahren exponentiell zulegen dürfte. Laut einer Studie des US-Technologiekonzerns Cisco Systems soll die Zahl der über das Internet miteinander verbundenen Geräte bis 2017 auf 19,3 Milliarden zulegen.

3. Günstige fundamentale Bewertung - Hohe Dividendenrendite
Neben den sich aufhellenden Perspektiven im operativen Geschäft spricht vor allem die nicht nur im Branchenvergleich günstige  fundamentale Bewertung für die Aktie von IBM. So weist die Aktie auf Basis der Konsensschätzungen von 15,98 USD je Aktie für das Fiskaljahr 2015 ein KGV  von 10,8 auf. Auch in den kommenden Jahren sehen Analysten weiteres Aufwärtspotential beim Ergebnis und gehen für 2016 und 2017 von einem Anstieg beim Ergebnis je Aktie auf 16,65 bzw. 18,04 USD aus. Beliebt ist die Aktie von IBM vor allem bei langfristig orientierten Value-Anlegern, zumal der Wert im Vergleich zu anderen Aktien aus dem Technologiesegment eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite aufweist. Inklusive der Berücksichtigung von Aktienrückkäufen und Kapitalmaßnahmen beträgt die adjustierte Dividendenrendite knapp 10,5 Prozent, was nicht nur im Technologiesegment einem Spitzenwert entspricht. Diese Kennzahl zeigt, dass sich das Konzernmanagement bemüht, die Aktionäre am Unternehmenserfolg überproportional stark partizipieren zu lassen, wobei die aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik die Aktie auch in Krisenjahren vor allzu großen Kursabschlägen bewahrt hatte. Nach der jüngsten Anhebung der Quartalsdividende von 1,10 auf 1,30 USD je Aktie weist die  Aktie von IBM aktuell eine absolute Dividendenrendite von 3 Prozent auf, was angesichts des derzeitigen historischen Zinstiefs eine interessante Alternative zu Festgeldanlagen bietet.

IBM - Ausbruch aus der Bodenbildung!
Nachdem die Aktie in den vergangenen Monaten an einer Bodenbildung gearbeitet hatte, konnte der Wert diese zuletzt mit dem Überschreiten der Marke von 170 USD abschließen. Wir sehen hier aktuell gute Chancen auf der Long-Seite, zumal die Aktie in den vergangenen Handelstagen mit beeindruckender relativer Stärke in einem ansonsten schwachen Gesamtmarkt glänzen konnte.

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!
Hinweis: Die veröffentlichten Tradingsignale und Empfehlungen dienen lediglich der allgemeinen Information, sie sind keine Beratung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Wertpapieren oder Derivaten dar. Sie entsprechen lediglich der aktuellen Einschätzung des verwendeten Handelssystems.
TraderFox GmbH: Impressum & Datenschutz - Allgemeine Geschäftsbedingungen - Cookie-Erklärung