Sixt - Lokführerstreik sorgt bei Mietwagenspezialist für klingende Kassen!

Liebe Trader,
die Ausgangslage an den internationalen Leitbörsen bleibt weiterhin korrekturanfällig, zumal viele Anleger nach der Rekordfahrt der vergangenen Monate aufgrund von Wachstumssorgen in China und schwächeren Konjunkturdaten in der Eurozone Gewinne mitnehmen. Weiterhin gefragt sind im derzeitigen Umfeld Sonderstorys wie die des Autovermieters Sixt. Nach der Ankündigung eines flächendeckenden Streiks der Lokführergewerkschaft GDL dürfte der Mietwagenspezialist erneut stark profitieren. Nach der jüngsten Konsolidierung sollte sich die am vergangenen Freitag eingeleitete Erholungsbewegung weiter fortsetzen.  

Marktumfeld bleibt weiter schwierig - Sonderstorys gefragt
Die deutschen Aktienmärkte zeigen sich derzeit weiterhin korrekturanfällig. Neben den Unsicherheiten in Zusammenhang mit einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone belasten vor allem schwächere Konjunkturdaten aus der Eurozone und China das Sentiment. Auch die jüngste Zwischenerholung der europäischen Leitwährung gegenüber dem US-Dollar macht sich vor allem bei stark exportabhängigen Titeln negativ bemerkbar, zumal diese zuletzt dank der Euro-Schwäche stark profitieren konnten. Die Großwetterlage an den internationalen Leitbörsen bliebt daher weiterhin schwierig, zumal gerade die deutschen Leitbörsen technisch angeschlagen sind. Weiterhin gefragt sind bei den Investoren jedoch Aktien, die aufgrund von Sondersituationen profitieren können.     

Sixt - Autovermieter profitiert von bundesweitem Lokführer-Streik
Ein Wert, der in diesem Zusammenhang interessante Chancen verspricht, ist die Aktie des Mietwagen- und Leasingspezialisten Sixt. Hintergrund sind die am Wochenende angekündigten flächendeckenden Streiks der Lokführergewerkschaft GDL, die den Bahnverkehr in der laufenden Woche voraussichtlich stark beeinträchtigen dürften. Leidtragende dieses neuerlichen Ausstands der Lokführer bei der Deutschen Bahn sind wie so oft berufstätige Pendler, aber auch Geschäftsreisende und Außendienstmitarbeiter. Gerade für die letztgenannte Gruppe bleibt oft nur ein Mietwagen als Alternative, um geschäftliche Termine pünktlich wahrnehmen zu können. Sixt dürfte von dem neuerlichen Arbeitsausstand der Lokführer besonders stark profitieren, zumal sich der Marktführer im deutschen Mietwagenmarkt mit seinen Niederlassungen strategisch günstig in der Nähe von großen Hauptbahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten positioniert hat. Sixt ist sich dieser Tatsache durchaus bewusst und kokettiert mit frechen Sprüchen und medienwirksam inszenierten Werbekampagnen:  Fast schon legendär sind provokante Slogans wie „HDGDL, GDL (Hab dich ganz doll lieb, GDL)" oder ein Plakat, in dem der Chef der Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky öffentlichkeitswirksam als neuer "Mitarbeiter des Monats" bei Sixt präsentiert wurde.

Operativ weiter auf Kurs - Börsengang der Leasing-Sparte eröffnet Wachstumschancen
Auch ohne die zu erwartenden positiven Sondereffekte aus dem neuerlichen Lokführerstreik ist der Mietwagen- und Leasingspezialist aus Pullach gut unterwegs, was ein Blick auf die Mitte März veröffentlichten Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr beweist. So verbuchte Sixt im Fiskaljahr 2014 einen Umsatzanstieg von 9,3 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro, wobei man in beiden Kerngeschäftsfeldern deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatte. Besonders stark entwickelte sich das Auslandsgeschäft im Bereich Autovermietung, wobei Sixt vor allem von seiner starken Marktposition in Europa und der erfolgreichen Expansionsstrategie auf dem US-Markt profitieren konnte. Beim Vorsteuerergebnis verbuchte Sixt dank höherer Umsatzerlöse und einem konsequent umgesetzten Kostenmanagement ein überproportionales Plus von 14,1 Prozent auf 157,0 Mio. Euro, obwohl das Vorsteuerergebnis durch Anlaufverluste in Zusammenhang mit der weiter vorangetriebenen Expansion im Auslandsgeschäft belastet wurde. Unter dem Strich wies Sixt beim Nettoergebnis ein kräftiges Plus von 16,5 Prozent auf 110,0 Mio. Euro aus, womit man leicht besser als von Analysten erwartet abschneiden konnte. Auch für das laufende Fiskaljahr zeigte sich Sixt weiterhin optimistisch und erwartet einen leichten Anstieg der operativen Umsatzerlöse sowie ein stabiles bis leicht steigendes Vorsteuerergebnis. Angesichts der weiterhin hervorragenden Wachstumsperspektiven im Segment Autovermietung hat sich Sixt zu einem Börsengang der kapitalintensiven Leasing-Sparte entschlossen. Im Zuge des geplanten IPO wird Sixt seine Beteiligung an der Tochter Sixt Leasing AG zunächst auf unter 50 Prozent reduzieren, womit man sich vor allem weiteren Handlungsspielraum für weiteres Wachstum schafft. Neben dem Ausbau der Geschäftsaktivitäten im Mietwagensegment dürfte der Fokus auch auf dem weiteren Ausbau der alternativen Mobilitätskonzepte von Sixt liegen. Hier ist vor allem das von Sixt im Rahmen eines Joint Ventures mit dem Autobauer BMW geführte Car Sharing-Angebot "DriveNow" zu nennen, das derzeit über mehr als 300.000 Nutzer verfügt. Ein weiteres aussichtsreiches Konzept ist der von Sixt vor einiger Zeit eingeführte Premium-Chauffeurservice "My Driver", mit dem sich der Konzern bis 2020 einen Anteil von knapp 10 Prozent im rund 3 Mrd. Euro schweren Taxi-Markt in Deutschland sichern will. Alles in allem verfügt Sixt damit mittelfristig über gute Perspektiven, um seine überaus erfolgreiche operative Entwicklung auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen zu können. Die weitere Fokussierung auf das margenträchtige Kerngeschäft im Mietwagensegment sollte sich dabei auch ohne positive Sondereffekte in Zusammenhang mit Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Nahverkehr auch im Ergebnis niederschlagen.

Sixt - Reboundbewegung gestartet!
Die Aktie von Sixt konsolidierte in den vergangenen Wochen von ihrem Zwischenhoch bei 37,40 Euro, konnte sich zuletzt jedoch im Bereich des unteren Bollinger-Bands stabilisieren. Heute zeigt die Aktie beeindruckende Stärke und kann im frühen Handel knapp 5 Prozent zulegen. Für den Aufbau von Long-Positionen bietet es sich an, Rücksetzer im Bereich von bis zu +3 Prozent abzuwarten.   

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!
Hinweis: Die veröffentlichten Tradingsignale und Empfehlungen dienen lediglich der allgemeinen Information, sie sind keine Beratung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und stellen kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Wertpapieren oder Derivaten dar. Sie entsprechen lediglich der aktuellen Einschätzung des verwendeten Handelssystems.
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