Stabil im Crash - Pfeiffer Vacuum vor Break-Out auf neues Jahreshoch!

Liebe Trader,
nach dem herben Kurseinbruch im Zuge der China-Krise zeigen sich die Marktteilnehmer weiterhin nervös, wobei die Volatilität in den kommenden Wochen weiter hoch bleiben dürfte. Eine erfolgversprechende Strategie besteht darin, sich auf Werte zu konzentrieren, die sich auch in der Krise relative Stärke bewiesen haben. Ein interessanter Kandidat aus dieser Kategorie ist die Aktie des Vakuumpumpenherstellers Pfeiffer Vacuum. Der Konzern konnte zuletzt mit starken Halbjahreszahlen überzeugen und kann vor allem von der Nachfragebelebung aus der Halbleiterbranche profitieren. Charttechnisch macht der Wert einen sehr starken Eindruck und steht vor einem Ausbruch auf ein neues Jahreshoch!

Pfeiffer Vacuum - Technologiekonzern zeigt im Crash Bullen-Qualitäten!
In Crash-Phasen bietet es sich an, auf Werte zu achten, die relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt aufbauen können. Dies zeigt, das gerade institutionelle Investoren von den operativen Aussichten überzeugt sind und daher nicht bereit sind, ihre Stücke zu verkaufen. Entsprechend zeigen sich diese Aktien gegenüber dem Gesamtmarkt relativ stabil, wobei größere Rücksetzer meist direkt mit Käufen beantwortet werden. Dreht die Stimmung am Gesamtmarkt, werden diese Werte verstärkt akkumuliert, was meist zu überdurchschnittlichen Kursaufschlägen führt. Ein Paradebeispiel ist die Aktie von Pfeiffer Vacuum. Der im TecDAX notierte Konzern hat sich auf Vakuumlösungen für unterschiedlichste Einsatzgebiete und Branchen spezialisiert und gilt als einer der weltweit führenden Anbieter in diesem Segment. Die Vakuumpumpenlösungen werden vor allem  in der Bio- und Gentechnologie, Forschungseinrichtungen und Labors, der chemischen Industrie oder bei Anbietern aus den Bereichen Life Science, Biotechnologie und Pharmazie eingesetzt. Auch im Technologiebereich stoßen die Lösungen von Pfeiffer Vacuum vor allem in der Halbleiterindustrie auf große Resonanz. Der in Asslar ansässige Technologiekonzern deckt mit seinem Produktportfolio alle Segmente im Bereich Vakuumtechnologie ab und bietet speziell zugeschnittene Lösungen für alle Branchen. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die Übernahme des französischen Anbieters Adixen, mit der Pfeiffer Vacuum seine internationale Präsenz deutlich ausbauen und gleichzeitig wichtige Lücken Im Produktportfolio schließen konnte.

Adixen-Übernahme verdaut - Weichen auf Wachstum gestellt
Aus strategischer Sicht erwies sich der in 2010 erfolgte Übernahme von Adixen als äußerst sinnvoll. Denn mit dem Zukauf des auf Vorpumpen und Leckage-Suchsysteme spezialisierten Anbieters konnte Pfeiffer Vacuum nicht nur in eine neue Umsatzdimension vorstoßen. Gleichzeitig wurde auch die weltweite Präsenz von Pfeiffer Vacuum vor allem im europäischen Ausland gestärkt, wobei der Konzern mittlerweile über 20 Tochtergesellschaften mit weltweit mehr als 2.200 Mitarbeitern verfügt. Die Integration von Adixen gestaltete sich unmittelbar nach Abschluss der Transaktion äußerst problematisch, zumal die Konzerntochter im Zuge der Wirtschaftskrise ab 2011 operativ schwächer performte. Zusätzlich machte sich die schwache Nachfrage aus der Halbleiterindustrie negativ bemerkbar, was sich in einer spürbar abgeschwächten Dynamik beim operativen Ergebnis bemerkbar machte. Verbesserte sich das Betriebsergebnis (EBIT) in 2010 gegenüber dem Vorjahr von 37,8 auf 52,9 Mio. Euro, stand in 2011 lediglich ein Anstieg auf 61,8 Mio. Euro zu Buche. Dabei hatte sich der Gesamtumsatz im Zuge der Übernahme von 220,5 Mio. Euro in 2010 auf 519,2 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Auch in den Folgejahren wurde die operative Gewinnentwicklung bei Pfeiffer Vacuum trotz Restrukturierungsmaßnahmen und Effizienzsteigerungen bei der Tochter Adixen belastet, wobei sich die EBIT-Marge im Gesamtkonzern von 24,0 Prozent in 2010 in den Folgejahren deutlich reduziert hatte und 2014 bei 11,0 Prozent lag. Trotz der schwächeren Margenentwicklung machte sich der Zukauf aus strategischer Sicht für Pfeiffer Vacuum letztendlich bezahlt. Denn im Zuge des langwierigen Integrationsprozesses konnte das Produktportfolio nachhaltig erweitert werden, wobei der Konzern inzwischen alle Schlüsselmärkte adressiert. Dies machte sich vor allem im Bereich Vorpumpen bezahlt, zumal diese Produktkategorie in der Halbleiter- und Solartechnikbranche eingesetzt werden. Damit wurde der Grundstein für das erfolgreiche Comeback in 2015 gelegt, da die deutlich gestiegene Nachfrage aus diesen beiden Sektoren maßgeblich zur positiven Ergebnisentwicklung in der ersten Jahreshälfte beigetragen haben.

Starke Ergebnisentwicklung in 2015 - Konservative Jahresprognose lässt Luft nach oben
Nach einem durch zahlreiche Restrukturierungen geprägten Übergangsjahr 2014, in dem Pfeiffer Vacuum bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau beim operativen Ergebnis einen Rückgang von 50,5 Mio. Euro auf 44,7 Mio. Euro hinnehmen musste, zeigte sich das Ergebnis im ersten Halbjahr 2015 deutlich erholt. So verbesserte sich der Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten um 13,3 Prozent auf 224,5 Mio. Euro. Beim operativen Gewinn (EBIT) wurde ein deutlich überproportionaler Anstieg von 47,9 Prozent auf 30,5 Mio. Euro erzielt. Dabei verbesserte sich die entsprechende Marge deutlich von 10,4 auf 13,6 Prozent. Auch beim Nachsteuerergebnis wurde ein kräftiger Anstieg von 52,1 Prozent auf 21,2 Mio. Euro ausgewiesen, während der Gewinn je Aktie von 1,41 auf 2,52 Euro zulegen konnte. Neben der starken Entwicklung im operativen Geschäft spielte Pfeiffer Vacuum auch der schwache Euro in die Hände. Denn der Konzern erwirtschaftet einen Großteil seiner Umsatzerlöse im europäischen Ausland, weshalb man von Windfall-Profits auf der Währungsseite profitieren konnte. Für das laufende Fiskaljahr zeigte sich der Konzern verhalten optimistisch und geht von einem Umsatzanstieg auf 430 bis 450 Mio. Euro (2014: 408 Mio. Euro) aus. Dabei peilt man gegenüber dem Vorjahr außerdem einen deutliche Verbesserung beim operativen Gewinn und bei der operativen Marge an. Mit dem starken Abschneiden im ersten Halbjahr hat der Vakuumpumpenspezialist im laufenden Fiskaljahr gute Chancen, die etwas konservativen Analystenschätzungen übertreffen zu können. Für diese These spricht der starke Auftragseingang, der im ersten Halbjahr um 25,1 Prozent auf 245,0 Mio. Euro zulegen konnte, wobei der Konzern vor allem im Halbleitersegment und im Bereich Analytik ein weiterhin hohes Nachfragemomentum sieht. Daher ist es durchaus realistisch, dass Pfeiffer Vacuum in der zweiten Jahreshälfte einen Umsatz auf dem Niveau des ersten Halbjahres einfahren wird. Die Analystenerwartungen für das laufende Fiskaljahr gehen lediglich von einem Umsatz in Höhe von knapp 439 Mio. Euro aus, während der Gewinn je Aktie im Gesamtjahr bei 4,31 Euro gesehen wird. Einige Experten sehen dieses Szenario als durchaus wahrscheinlich an. Unter anderem haben die Analysten von  Oddo Seydler Anfang August das Kursziel für die Aktie von 82 auf 90 Euro angehoben und die Einstufung mit "Buy" bestätigt.

Pfeiffer Vacuum - Ausbruch auf neues Jahreshoch!
Die Aktie hatte sich im Zuge der Gesamtmarktkorrektur sehr stabil gehalten und steht vor einem Ausbruch auf ein neues Jahreshoch. Bei einem nachhaltigen Überschreiten der Triggermarke von 89,90 Euro stehen die Zeichen bei der Aktie des Vakuumpumpenherstellers auf Trendfortsetzung!

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!
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