Peugeot - VW-Abgasskandal sorgt bei französischem Autobauer für Rückenwind!

Liebe Trader,
Automobilwerte stehen vor dem Hintergrund der starken Nachfrage auf allen Endmärkten hoch in der Gunst der Anleger. Einer der aussichtsreichsten Vertreter aus diesem Segment ist die Aktie des französischen Autobauers Peugeot. Der Konzern hat sich als einer der führenden Anbieter im Kleinwagen- und Mittelklasse-Segment positioniert und kann aktuell vom Image-Verlust des Konkurrenten Volkswagen im Zuge der Affäre um manipulierte Abgaswerte profitieren. Auch charttechnisch macht der Wert einen guten Eindruck und könnte nun einen Aufwärtsimpuls starten!


VW-Abgasskandal sorgt bei der Konkurrenz für Rückenwind
Die Affäre im manipulierte Abgastests beim Autobauer Volkswagen zieht immer weitere Kreise. Neuesten Medienberichten zufolge sind fast alle Konzernmarken des Wolfsburger Autobauers vom unerlaubten "Software-Tuning" betroffen, mit denen Volkswagen vor allem bei Dieselfahrzeugen die Resultate der Abgastests in den USA und Europa zu seinen Gunsten manipuliert hatte. Entsprechend nervös fiel die Reaktion der Marktteilnehmer auf den Abgasskandal aus, wobei neben VW auch alle anderen Autowerte abgestraft wurden. Der Generalverdacht der Anleger gegenüber der gesamten Autobranche scheint sich als falsch herauszustellen, zumal alle namhaften Autobauer entsprechende Vorwürfe mittlerweile dementiert haben. Für Volkswagen selbst dürfte der Abgasskandal nicht nur milliardenschwere Strafzahlungen nach sich ziehen, sondern auch bei den Absatzzahlen spürbare Bremsspuren hinterlassen. Damit dürfte es Volkswagen schwer haben, seine dominierende Marktposition in Kernmärkten wie Europa verteidigen zu können. Jüngsten Verbraucherumfragen zufolge hat VW inzwischen bei vielen Autofahrern massiv an Glaubwürdigkeit eingebüßt, was sich auch negativ auf die Absatzzahlen auswirken dürfte.

Peugeot als Hauptprofiteur des VW-Skandals
Als einer der Hauptprofiteure dieser Entwicklung dürfte sich der französische Autobauer Peugeot herauskristallisieren. Mit seinen Kernmarken Peugeot und Citroen belegen die Franzosen in Europa mit einem Marktanteil von 10,7 Prozent den zweiten Rang hinter Branchenprimus Volkswagen (25,1 Prozent). Dank des Negativ-Images von Volkswagen gehen viele Experten davon aus, dass Peugeot vor allem bei Kleinwagen und im Mittelklasse-Segment in den kommenden Monaten Marktanteile gewinnen wird. Die Franzosen haben sich mit ihrer runderneuerten Modellpalette eine gute Ausgangsposition verschafft, um aus der Schwäche des Branchenprimus VW Kapital zu schlagen. Denn mit neuen Modellen wie dem Peugeot 308 GTi, dem Kleinwagen 208, dem Sportcoupe RCZ oder dem sportlichen Kompaktwagenmodell Citroen C4 Cactus konnte sich der französische Autobauer von seinem angestaubten Image befreien und neue Zielgruppen für sich gewinnen. Zu verdanken haben die Franzosen diesen positiven Image-Wandel den umtriebigen Bemühungen von CEO Carlos Tavares, der Anfang 2014 das Zepter bei Peugeot übernahm. Neben frischem Wind auf der Produktseite sorgte der Manager mit einer rigiden Sparpolitik dafür, das sich Peugeot nicht nur bei den Absatzzahlen, sondern auch beim Konzernergebnis aus der jahrelangen Talsohle befreien konnte.  Der Erfolg kann sich sehen lassen; Nachdem Peugeot in 2012 und 2013 einen Konzernverlust von 5,01 bzw. 2,32 Mrd. Euro ausweisen musste, konnte das Minus in 2014 auf 706 Mio. Euro reduziert werden. Für das laufende Fiskaljahr 2015 besitzt Peugeot gute Aussichten, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren: So konnten die Franzosen im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 720 Mio. Euro ausweisen, nach einem Minus von 42 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Auch bei den Absatzzahlen zeigte die Entwicklung zuletzt wieder nach oben, wobei Peugeot im Kernmarkt Europa in den ersten zehn Monaten 2015 ein Absatzplus von 4,3 Prozent auf 1,214 Millionen Modelle vorzuweisen hatte.

China verspricht deutliches Wachstumspotenzial!
Neben der starken Marktposition in Europa verspricht vor allem der chinesische Markt mittelfristig deutliches Wachstumspotenzial für Peugeot. Dank einer strategischen Allianz mit dem chinesischen Autobauer Dongfeng ist Peugeot bereits seit 2014 im Reich der Mitte vertreten. Mit neuen speziell für den chinesischen Markt konzipierten Modellen gelang es Peugeot, im Jahr 2014 ein sattes Absatzplus von 32 Prozent auf 734.000 Modelle einzufahren. Im laufenden Jahr fiel die Performance von Peugeot in China aufgrund der temporären Abkühlung der Nachfrage auf dem chinesischen Automarkt etwas verhalten aus, wobei man in den ersten neun Monaten 2015 ein Absatzminus von 4,4 Prozent auf 519.000 Modelle ausweisen musste. Die Aussichten das Peugeot im weltweit führenden Pkw-Markt wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann stehen gut. Dank der Mehrwertsteuersenkung für den Kauf von Kleinwagen von 10 auf 5 Prozent zeigt sich die Pkw-Nachfrage in China zuletzt wieder erholt, was Peugeot in die Karten spielt. Alles in allem hat Peugeot gute Chancen, sich in China als einer der führenden westlichen Anbieter im Klein- und Mittelklassesegment zu etablieren. Dank der Intensivierung der Zusammenarbeit mit Dongfeng sollte Peugeot sein mittelfristiges Ziel, bis 2020 in China 1 Million Pkw abzusetzen, erreichen können. In Verbindung mit den weiterhin positiven Aussichten und Europa zeigten sich Analysten zuletzt optimistischer was die Aussichten von Peugeot angeht. So haben die Experten von Goldman Sachs kürzlich das Kursziel für die Aktie aufgrund der insgesamt verbesserten Absatzaussichten von 17,40 leicht auf 17,80 Euro angehoben und die Aktie weiterhin mit "Buy" eingestuft.

Peugeot - Vor Ausbruch aus Seitwärtsrange!
Nach der mehrwöchigen Seitwärtsbewegung zeigt sich der Wert aktuell in einem schwachen Gesamtmarkt fester. Die heutige relative Stärke-Tendenz in einem von Schwäche geprägten Marktumfeld macht Hoffnung auf eine baldige Trendfortsetzung! Bei einem Überschreiten des letzten Zwischenhochs bei 16,50 Euro bietet die Aktie gute Chancen auf eine Fortsetzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung!

Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!
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