Reuters

Deutsche Post stellt Nachtflüge ein

28.03.2024
um 11:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Deutsche Post transportiert Briefe nicht länger per Nachtflug durch die Republik.

Der Bonner Konzern habe in der Nacht zum Donnerstag sein Nachtflugpostnetz in Deutschland eingestellt, teilte er mit. Letztmalig hoben Flugzeuge der Eurowings und Tui Fly auf den Verbindungen Stuttgart-Berlin, Hannover-München und Hannover-Stuttgart in beide Richtungen für die Post ab. Künftig würden Briefe auf diesen Strecken nur noch über die Straße transportiert.

Der Konzern hatte bereits mit Blick auf die im Entwurf für das neue Postgesetz vorgesehenen längeren Brief-Laufzeiten angekündigt, auf die Flüge verzichten zu wollen. "Längere Laufzeiten machen Nachtflüge nicht mehr erforderlich", hatte DHL-Chef Tobias Meyer gesagt. Das Bundeskabinett hatte Pläne für ein neues Postgesetz auf den Weg gebracht, die dem Bonner Konzern unter anderem längere Fristen für die Zustellung von Briefen erlauben. Derzeit müssen mindestens 80 Prozent der Briefsendungen in Deutschland am folgenden Werktag ausgeliefert werden, 95 Prozent müssen nach zwei Werktagen beim Empfänger ankommen. Das soll sich nach den Plänen der Bundesregierung ändern. Künftig sollen Standardbriefsendungen zu 95 Prozent am dritten Werktag nach Einwurf und zu 99 Prozent am vierten Werktag den Empfänger erreichen.

Durch die Umstellung spare die Post auf den Verbindungen mehr als 80 Prozent der beim Transport entstandenen Menge des Klimagases CO2 ein, teilte der Konzern weiter mit. Das Nachtluftpostnetz war offiziell am 1. September 1961 in Betrieb gegangen - damaliger Flugpartner war die Lufthansa, die aber 2008 wieder ausstieg. Sinkende Briefmengen im Zeitalter der E-Mail machten sich auch im Flugnetz bemerkbar. Im Jahr 1996 beförderte die Post noch rund 430 Tonnen Briefe mit 26 Flugzeugen ihrer Partner-Airlines pro Nacht. Zuletzt waren es nur noch 53 Tonnen Post mit sechs Flugzeugen. Der Brieftransport per Flugzeug innerhalb Deutschlands sei nun in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen, sagte Marc Hitschfeld, Betriebschef der Brief- und Paketsparte der unter dem Namen DHL Group firmierenden Deutschen Post.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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