Kursaufschwung bei Social Media-Aktien - Folgt Facebook?
Liebe Trader,die US-Leitbörsen eilen unbeirrt von einem Rekordhoch zum nächsten. Angesichts der freundlichen Rahmenbedingungen bietet es sich vor diesem Hintergrund an, auf Aktien zu setzen, die nach längerer Konsolidierung vor einer weiteren Trendfortsetzung stehen. Ein interessanter Kandidat ist in diesem Zusammenhang die Aktie von Facebook. Das Social-Media-Portal konnte zuletzt mit besser als erwarteten Zahlen für das vierte Quartal aufwarten. Auch charttechnisch macht die Aktie weiterhin einen starken Eindruck und steht vor einer Trendfortssetzung!
Haussestimmung hält weiter an - Trendfortsetzungs-Set-Ups gefragt
Die positive Stimmung an den internationalen Leitbörsen ist nach wie vor ungebrochen. Vor allem in den USA treibt die reichlich vorhandene Liquidität sowie die rekordniedrigen Leitzinsen die Aktienindizes auf immer neue Rekordhochs. Angesichts der sich weiter aufhellenden konjunkturellen Rahmenbedingungen stehen die Chancen auf eine Fortsetzung der fulminanten Aufwärtsbewegung weiterhin gut. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an, auf Werte zu setzen, die sich nach längererKonsolidierung für eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtsbewegung in Stellung gebracht haben. Gelingt der Ausbruch auf neue Hochs, verläuft die Aufwärtsbewegung bei diesen Werten meist dynamisch, da im Verlauf der oft mehrmonatigen Konnsolidierungsbewegung kurzfristig orientierte Trader ihre Positionen geschlossen haben, während die so genannten "starken Hände", zu denen meist institutonelle Anleger mit längerem Zeithorizont gehören, in Erwartung einer Neubewertung der Aktie weiter investiert bleiben.
Facebook - Social Media-Player mit dominierender Marktposition
Ein interessanter Kandidat, der vor einem Ausbruch aus einer mehrmonatigen Konsolidierung steht, ist die Aktie des Social-Media-Konzerns Facebook. Nachdem viele Werte aus dem Social-Media-Bereich wie etwa die Aktie des US-Karrierenetzwerks LinkedIn in den vergangenen Wochen eine starke Performance aufs Parkett gelegt hatten, rückt die Aktie von Facebook als potentieller Nachzügler in den Fokus. Der US-Konzern hat sich mit der gleichnamigen Plattform eine dominierende Marktposition verschafft und verfügt weltweit über eine Community von mehr als 1,4 Milliarden Nutzern. Der rührige Konzernchef und Selfmade-Milliardär Mark Zuckerberg bemühte sich seit dem Börsengang im Jahr 2012, das Geschäftsfeld des Konzerns mit teilweise umstrittenen Akquisitionen wie etwa der rund 19 Mrd. USD schweren Übernahme Kurznachrichtendienstes WhatsApp oder dem Kauf des auf Virtual-Reality-Headsets spezialisierten Anbieters Oculus Rift zu erweitern. Mit dieser Strategie legt Facebook den Grundstein für weiteres Wachstum, wobei sich aus den getätigten Zukäufen noch kein direkter Beitrag zum Konzernergebnis ableiten lässt. Das die Aktie von Facebook bei Fondsmanagern trotz dieser auf den ersten Blick viel zu teuren Zukäufe hoch im Kurs steht, ist der Tatsache geschuldet, dass Facebook wie kein anderer Anbieter in der Lage ist, die stetig steigende Nutzerzahl durch gezielte Werbeangebote zu monetarisieren. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Mobile-Advertising-Angebote, bei deren Vermarktung Facebook eine international führende Position einnimmt. Da die Nutzung des Facebook-Angebots von den Nutzern zunehmend via Tablet oder Smartphone erfolgt, konnten die Einnahmen aus dem Mobile-Advertising-Segment in den vergangenen Quartalen stetig zulegen und sorgten in schöner Regelmäßigkeit für besser als erwartete Geschäftszahlen.
Trotz hoher Investitionen Rekordergebnis im Schlussquartal
Auch im abgelaufenne vierten Quartal konnte der Social-Media-Gigant mit einem Nettogewinn von 696 Mio. USD bzw. 25 Cents je Aktie (Vorjahreszeitraum: 520 Mio. USD bzw. 20 Cents je Aktie) aufwarten. Auf um Einmaleffekte bereinigter Basis wurde ein Gewinn von 54 Cents je Aktie ausgewiesen, was deutlich über den Analystenerwartungen von 48 Cents je Aktie lag. Auch beim Konzernumsatz wurden die Konsenserwartungen von 3,78 Mrd. USD mit einem Plus von 40 Prozent auf 3,8 Mrd. USD übertroffen. Maßgeblichen Anteil an diesem neuerlichen Rekordergebnis hatte zum einen die um 13 Prozent auf 1,39 Milliarden gestiegene monatliche Nutzerzahl sowie der starke Ergebnisbeitrag aus dem Bereich Mobile Advertising, der im Schlussquartal 2014 69 Prozent der gesamten Umsatzerlöse einspielte. Trotz der starken Ergebnisentwicklung zeigten sich Analysten im Anschluss enttäuscht und monierten vor allem die hohen Investitionen, die beim Konzernergebnis ihre Spuren hinterlassen hatten und auch im laufenden Fiskaljahr kräftig zu Buche schlagen dürften. Denn Facebook will laut CEO Zuckerberg auch im laufenden Jahr kräftig in neue Projekte und in die Erweiterung der Angebotspalette rund um die Kurznachrichtendienste WhatsApp und Facebook Messenger sowie Oculus Rift investieren. Daneben sind auch weitere Investitionen in das Lieblingsprojekt von Mark Zuckerberg, Internet.org, geplant, das die Vernetzung der gesamten Welt mit dem Internet vorsieht. Die strategischen Pläne, die kurz- bis mittelfristig keinen unmittelbar positiven Ergebnisbeitrag erwarten lassen, wurden zunächst von der Analystengemeinde äußerst kritisch beäugt. Aus langfristiger Sicht macht der Masterplan von Facebook durchaus Sinn. Denn mit der konsequenten Erweiterung der Nutzerbasis steigt auch das Einnahmenpotential von Facebook, was sich über kurz oder lang positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns niederschlagen wird. Entsprechend positiv fielen zuletzt auch die Analystenkommentare zur Aktie von Facebook aus. So hat unter anderem Goldman Sachs als einer der renommiertesten Advokaten für die Facebook-Aktie das Kursziel im Anschluss an die Quartalszahlenveröffentlichung von 85 auf 90 USD erhöht und die Einstufung mit "Buy" bestätigt. Dies scheint durchaus gerechtfertigt, denn Facebook hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass sich die stetig wachsende Nutzerbasis durch kostenpflichtige Zusatzangebote und eine gezielte, nutzerspezifische Werbevermarktung monetarisieren lässt.
Facebook - Nach Konsolidierung vor weiterem Aufwärtsschub
Die Aktie von Facebook bewegte sich in den vergangenen Wochen oberhalb der Marke von 75 USD, wobei größere Rücksetzer mit Käufen beanrtwortet wurden. In den vergangene Handelstagen zeigte sich die Aktie fester, wobei ein Anstieg über das letzte Zwischenhoch bei 80,40 USD die Trendfortsetzung einleiten dürfte.
Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!