Talanx - Substanzstarker Dividendenwert bei Rücksetzern interessant!

Liebe Trader,
die Sorge über eine mögliche Staatspleite Griechenlands und einem Ausscheiden des hoch verschuldeten Euro-Mitglieds halten die Investoren weiter in Atem. Entsprechend nervös präsentiert sich derzeit der Gesamtmarkt, was interessante Chancen für einen antizyklischen Long-Einstieg bei fundamental aussichtsreichen Werten eröffnet. Ein Kandidat, den man in diesem Zusammenhang auf der Watchlist haben sollte, ist die Aktie des Versicherungskonzerns Talanx. Der Sach- und Industrieversicherer hatte zuletzt mit einem starken Zahlenwerk für das erste Quartal überzeugen können. Interessant ist der Wert daneben auch wegen der überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite von 4,6 Prozent. Angesichts des nach wie vor volatilen Marktumfelds bietet es sich an, Rücksetzer zum Aufbau von Long-Positionen zu nutzen!

Starke Marktposition im Kerngeschäft - Internationalisierung als Wachstumstreiber
Talanx gehört mit seinen Konzerntöchtern HDI und HDI Gerling zu den führenden Versicherungsanbietern für Privat- und Firmenkunden sowie Industriekunden in Deutschland. Neben der starken Marktstellung im Erstversicherungsgeschäft partizipiert Talanx auch von der überaus erfolgreichen Entwicklung der Konzerntochter Hannover Rück, an der man mit 50,2 Prozent die Mehrheit hält. Auf Basis der starken Marktposition in Deutschland trieb Talanx in den vergangenen Jahren die Internationalisierung konsequent voran. Dabei liegt der Fokus vor allem auf  wachstumsstarken Märkte in Süd- und Lateinamerika sowie in Osteuropa. Neben Zukäufen wie etwa der Übernahme des chilenischen Kfz-Versicherers Inversiones Magallanes setzt Talanx vor allem auf eine Verbreiterung der Auslandspräsenz durch die Gründung von Auslandsgesellschaften. In den vergangenen beiden Jahren wurden in diesem Zusammenhang unter anderem Niederlassungen in Kanada, Singapur und auf der Arabischen Halbinsel in Bahrain gegründet. Auch in Brasilien baute der Konzern seine Position im wachstumsstarken Industrieversicherungssegment mit der Gründung der Tochter HDI-Gerling Seguros Industriais S.A weiter aus. Daneben liegt die Priorität von Talanx vor allem auf Osteuropa, wobei man sich hier vor allem auf wichtige Kernmärkte wie Polen und Ungarn konzentriert. Mittelfristig will Talanx seine Expansionsstrategie im Auslandsgeschäft weiter forcieren und hat sich in diesem Zusammenhang das Ziel gesetzt, bis 2018 mehr als die Hälfte der Prämieneinnahmen im Auslandsgeschäft generieren zu wollen. Auch in punkto Profitabilität setzt Talanx vor allem auf das Auslandsgeschäft, wobei der im MDAX notierte Versicherer bis 2017 einen Konzerngewinn von rund 1 Mrd. Euro anpeilt, nachdem man in 2014 ein Rekordergebnis von 763 Mio. Euro ausgewiesen hatte.

Ergebnisentwicklung im Auftaktquartal über Erwartungen, konservative Jahresprognose
Angesichts des schwierigen Marktumfelds zeigten sich viele Analysten skeptisch bezüglich der operativen Aussichten von Talanx. In diesem Zusammenhang wurde vor allem auf das herausfordernde Wettbewerbsumfeld und die niedrigen Kapitalmarktzinsen verwiesen. Das sich Talanx trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen gut behaupten kann, beweisen die Anfang Mai vorgelegten Geschäftszahlen für das erste Quartal. Hier gelang es Talanx, das operative Ergebnis von 554 Mio. Euro auf 643 Mio. Euro zu verbessern, wobei die Konsenserwartungen von 503 Mio. Euro deutlich geschlagen werden konnten. Auch beim Nettogewinn verzeichnete Talanx mit einem Plus von 16 Prozent auf 251 Mio. Euro einen höher als erwarteten Anstieg.Dank der weiter forcierten Expansion im Auslandsgeschäft verbesserten sich die Bruttoprämieneinnahmen im Vorjahresvergleich um 12,2 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. Das starke Ergebnis im Auftaktquartal ist in sofern bemerkenswert, da die Schadensbelastung durch Großschäden in Zusammenhang mit Naturkatastrophen wie dem Sturmtief „Niklas“ und dem Absturz einer Germanwings-Maschine von 41 auf 156 Mio. Euro deutlich angestiegen war. Das im Vorfeld veranschlagte Großschadensbudget von 230 Mio. Euro wurde jedoch nicht ausgeschöpft. Für das laufende Fiskaljahr zeigte sich CEO Herbert Haas dennoch zurückhaltend und stellte für 2015 lediglich ein Konzernergebnis von "mehr als 700 Mio. Euro" in Aussicht. Nach der starken Ergebnisentwicklung im Auftaktquartal macht die Prognose für das laufende Fiskaljahr einen recht konservativen Eindruck und lässt Spielraum für positive Überraschungen.

Günstige Bewertung und attraktive Dividendenrendite
Auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr macht die Aktie aus bewertungstechnischer Sicht einen guten Eindruck: So erwarten Analysten für 2015 einen Gewinn von 3,01 Euro je Aktie, nachdem man im Vorjahr hier einen Gewinn von 3,04 Euro je Anteilsschein ausgewiesen hatte. Für 2016 liegen die Konsenserwartungen bei einem Gewinn von 3,10 Euro je Anteilsschein. Damit weist die Aktie ein KGV (15e) von 9,30 bzw. ein KGV (16e) von 9,0 auf, womit Talanx auch im Branchenvergleich sehr günstig bewertet ist. Interessant ist Talanx auch in Zusammenhang mit der aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik: Nach einer Dividende von 1,25 Euro je Aktie in 2014 erwarten Analysten für 2015 eine Steigerung der Ausschüttung auf 1,30 Euro je Aktie, womit sich auf dem aktuellen Niveau eine Rendite von 4,6 Prozent errechnet. In 2016 soll die Dividendenausschüttung auf 1,35 Euro steigen, während man für 2016 eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie erwartet wird. Auch Analysten zeigten sich im Anschluss an die besser als erwarteten Zahlen wieder etwas optimistischer, was die weiteren Aussichten für Talanx angeht. So stuften die Experten der Nord LB die Aktie weiterhin mit "Kaufen" ein und sehen ein Kursziel von 32 Euro. Dabei wurde in diesem Zusammenhang auch auf den Bewertungsabschlag im Vergleich zu anderen Branchenvertretern verwiesen.

Talanx - Bei Rücksetzern interessant
Die Aktie zeigte sich in den vergangenen Handelstagen trotz des schwierigen Marktumfelds relativ behauptet und bewegte sich in einer Seitwärtsrange zwischen 26 und 28 Euro. Zuletzt hat sich das Chartbild in Zusammenhang mit der sich andeutenden Entspannung in der Griechenland-Krise deutlich aufgehellt. Angesichts des weiterhin korrekturanfälligen Marktumfelds bietet es sich an, beim Aufbau von Long-Positionen einen antizyklischen Ansatz zu wählen: Ein antizyklisches Long-Set-Up ergibt sich für den Fall, dass die Aktie in den unteren Bereich der Trading-Range zurücksetzt.  
 
Verantwortlicher Redakteur: Martin Springmann, Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte. Der Autor dieses Artikels besitzt gerade keine Positionen in den vorgestellten Aktien!  
 
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